Ursi Goetz



Ursi Götz

 

Farben durchdringen fulminant bewusst gestaltete Untergründe, schichten und verdrängen sich, dringen mit ihrer Dominanz und nahezu vulkanischer Kraft unwiderstehlich nach vorne, bilden ambivalente Farbströme und dadurch im Ergebnis eine extreme Präsenz. Der dynamische Bildeindruck und die teils filigranen Farbenspiele ergänzen sich nahezu perfekt und der Betrachter sollte viel Phantasie haben, sich mit dem Gesehenen auseinanderzusetzen. So in etwa kann man die aktuellen Arbeiten von Ursi Götz beschreiben, wenngleich nicht genügend

Vokabular zur Verfügung zu stehen scheint, um in die Geheimnisse dieser beeindruckenden Arbeiten einzudringen.

 

 

Geboren in Wetzikon ZH, war ihr offenbar zunächst ein zeichnerisches Talent in die Wiege gelegt worden, schon als Kind traten diese Fähigkeiten zutage, denn es fielen ihr die in der Schule gestellten Aufgaben im Kunstunterricht immer sehr leicht und sie konnte einfach besser zeichnen als ihre Mitschüler und sogar Lehrer. Aber so ist das mit den Talenten: Manche tun sich schwer, andere wiederum leicht und man wundert sich, warum solche deutlichen Unterschiede zutage treten. Später widmete sie sich der Malerei in Acryl, Öl und auch mit Bitumen, sie bringt diese Materialien fachgerecht und aussergewöhnlich sicher auf die Leinwand.

Seit gut fünf Jahren ist sie als freischaffende Künstlerin im Bereich der freien Malerei tätig. Sie gibt inzwischen gerne ihr Wissen in Malkursen weiter und überzeugt bei ihren zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland ihre Besucher; diese Wertschätzung für ihre Arbeiten ist ihr wichtig.

Ursi Götz ist in ihrem Auftreten und ihrer Arbeitsweise ähnlich ihrer Bildergebnisse:

Sie ist eine beeindruckend dynamische Frau, voller tiefgründiger Emotionen und sensibler, assoziativer Wahrnehmung. Persönlich wie künstlerisch!

„Ich habe ein grosses Verlangen immer noch etwas mehr Energie, Kraft, Leben, Harmonie und Ausstrahlung in meine Werke zu bringen – es hört nie auf …!“ sagt die Künstlerin selbst über sich. Sie drückt mit ihrer expressiven Kunst etwas Besonderes aus, will im Bild etwas anklingen lassen, das im Betrachter ausklingen kann. Ihre Bilder sind, im Zusammenklang ihrer Komposition und dem innewohnenden Feuer, in einer unnachahmlichen Art lebendig. Der betrachtende Blick spürt ein vermeintliches Zentrum, nach dem sich vieles ausrichtet und jede Farbe, jeder Verlauf, jede Sequenz schafft sich ihren individuellen Raum, das Gesamtwerk ist dann

wieder eine überzeugende Einheit. Form, Farbe, Gefüge und Raum wollen nicht mehr linear abgelesen werden, sondern sind so eng miteinander verknüpft, dass sie gestalterisch diese neue Dimension ergeben, die die Künstlerin beabsichtigt. Dieser fast spielerische Umgang damit verleiht ihren Werken eine individuelle Handschrift. Genau das macht ihre Faszination aus, Inneres nach aussen zu transportieren, sehr genau wissend, was sie tut – aber dennoch in einem gewissen Flow zu erspüren, zu ersinnen und eine neue Wirklichkeit zu erschaffen. Wir erleben ihre Arbeiten dadurch als ein grossartiges Spiel. 

von Günter Weiler